[solawi-heiligenberg-infos] Gemüse und viele Infos

Veröffentlicht von Maria am

Liebe Solawi Teilhaber,
diese Woche gibt es nicht nur Gemüse, sondern auch so manche Hintergrund-Info. Doch erstmal zum *Gemüse für diese Woche*:
Kartoffeln 1kg
Weißkohl oder Wirsing
Radieschen
Salatrauke
Feldsalat
Rettich nach Bedarf
Möhren 500g
Superschmelz (eine Kohlrabiart) der allerdings durch zu späte Aussaat nicht mehr die ganz typische Form hat, allerdings sehr zart und lecker schmeckt. Auch die Blätter und Blattstängel lassen sich gut zu Gemüse oder Suppe verarbeiten.
Wer gerne Fenchelkraut zum würzen nimmt darf sich gerne nach Bedarf mitnehmen, da wir das Beet räumen. Der Fenchel als auch der Kohlrabi werden um diese Jahreszeit nicht mehr schöner, daher haben wir uns entschieden, diese Beete zu räumen.

*Karbatschen *ist wieder wie letzte Woche um 16:00 Uhr bei den Garagen.
Solltet ihr Faschingsfransenbänder haben, können wir diese gerne in der Solawi aufhängen.
*Hintergrundinfo:*
Am letzten Wochenende habe ich an einem Saatgutkongress teilgenommen, dessen Essenz ich Euch gerne weitergeben möchte:
Bei dem Kongress war u.a. Bingenheim und Kultursaat vertreten. Sie schilderten das Dilemma der derzeitigen Saatgutsituation, denn einerseits ist es zwar super, dass immer mehr Menschen zu Biosaatgut greifen, andererseits kommen die Saatgutbetriebe nicht hinterher, da sie viel mehr Kapazitäten für Züchter bräuchten und mehr Menschen, die das Saatgut vermehren.
Biosaatgut ist nicht gleich Biosorte.
Saatgut, das konventionell gezüchtet wurde und dann einmal in die Biovermehrung aufgenommen wurde, gilt danach als Biosaatgut.
Dieses Saatgut kann aber mit Methoden gezüchtet worden sein, die eigentlich in der Biozüchtung verboten sind.
Biosorten sind hingegen nur mit Selektion und Bestäubung auf dem Felde gezüchtet worden, wie es von alters her bekannt war. Von diesen Sorten gibt es aber noch nicht genug für alle Betriebe.
Es sieht nun so aus, dass allerdings das Gentechnikgesetz bis 2024 gekippt werden soll, so dass die neue Gentechnik nicht mehr als Gentechnik ausgewiesen werden muss und somit in die Konventionelle Züchtung einfließen kann. Da die meisten konventionellen Sorten von Bayer, Syngenta usw. sind und sie auch die Patente auf die gentechnischen Verfahren haben, wird der Einsatz von Gentechnik bei deren Sorten sehr wahrscheinlich.
Vor diesem Hintergrund bekommen samenfeste Sorten, die einen biologischen Züchtungshintergrund haben, noch eine ganz andere Bedeutung, da es keine Zeit zu verlieren gilt,
die Biozüchtung voran zu treiben und die alten Sorten, die die genetische Grundlage bieten, zu sammeln und zu erhalten. /Kultursaat /hat sogar dazu aufgerufen, deren Sorten für den Eigenbedarf selber zu vermehren.
Die Zusammenarbeit diesbezüglich mit ProSpezieRara Deutschland und uns geht dieses Jahr wieder weiter. Wir sind dabei zu schauen, welche Sorten in welcher Gegend gut gedeihen. Dies geschieht allerdings nur in kleinen Mengen, so dass wir keine Gefahr laufen, aus diesen Gründen größeren Ausfall von Gemüse zu haben.
Dass das Gemüse im letzten Jahr als auch z.B. der Lauch in diesem Jahr so winzelig klein ist, hat andere Gründe und meist nicht nur einen. Wir haben aber viele Erkenntnisse über unser Gelände und verschiedene Sorten gewinnen können und ich freue mich sehr, dass wir nun ein so motiviertes Team sind und eine hervorragende Beratung von Els Lasthuis bekommen, die über 30 Jahre die Gemüsegärtnerei von Hako und Willmann geleitet hat. Da sie ausschließlich mit samenfesten Sorten gearbeitet hat, ist ihr Wissensschatz für uns unersetzlich.
Wer darüber mehr erfahren möchte, wird bald eine Broschüre in der Solawi ausliegen sehen.
Mit herzlichen Grüßen
Maria und Euer Gärtnerteam

Kategorien: Gemüseausgabe